Wir sind dann mal weg…

Zu Reisen bedeutet mir viel. Was genau, konnte ich bisher nicht wirklich greifen und in Worte fassen. Ich habe auch Bekannte und Freunde, die nicht so sehr vom Fernweh gepackt werden, die einen Pauschal- oder All-Inclusive-Urlaub immer einer Individualreise vorziehen würden. Die uns bei der Planung unserer Auszeit gesagt haben, das wäre nichts für sie und sie blieben lieber in Deutschland.

Seit dem Ausbruch der COVID 19-Pandemie kann ich tatsächlich etwas besser verstehen, warum das Reisen in ferne Länder für mich so wichtig ist.

In den letzten beiden Jahren wurden unsere Möglichkeiten zu Reisen sehr eingeschränkt und unser Fernweh konnte nicht wie gewohnt gestillt werden. Mir fehlten die Beschäftigung mit den bevorstehenden Reisezielen und zu wissen, die Orte bald selbst erleben zu können, zu Planen, die Vorfreude… Durch die Einschränkungen erfahren wir, welches Privileg wir in Deutschland haben, so frei zu sein, im Prinzip überall hinreisen zu können. Gehört man zur Mittelschicht und muss man nicht mehr jeden Cent zwei Mal umdrehen, so besteht die schwierigste Entscheidung oft darin, das Land auszuwählen, das man im nächsten Urlaub bereisen möchte. Im Grunde kann man machen, worauf man Lust hat. In den letzten beiden Jahren wurde es mir immer mehr bewusst, wie gut es uns geht. Mir ist klar, dass nicht jedem diese Möglichkeiten offen stehen, nicht in anderen Ländern und auch nicht in Deutschland.

Darum ist Reisen für mich der Inbegriff von Freiheit und die Sehnsucht nach Leben. Neues zu Entdecken an Grenzen zu gehen, Menschen kennenzulernen, Natur zu erleben, dem Stress zu entfliehen, sich wieder mehr zu spüren, Zeit für sich selbst zu haben, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, das alles gehört für mich dazu. Und ganz zentral ist für mich auch das Festhalten dieser Erlebnisse in Fotos.

2017 haben mein Mann Tom und ich beschlossen, eine Auszeit zu nehmen, um eine längere Zeit auf dem afrikanischen Kontinent zu verbringen, um genau diese Freiheit länger als für einen zwei-Wochen-Urlaub erleben zu können.. Ein knappes Jahr haben wir für die Organisation angesetzt. Wenigstens 6 Monate sollte die Auszeit dauern. Für mich wäre es auch eine Option gewesen, sogar noch viel länger weg zu bleiben. Für Tom nicht. Darum haben wir viel diskutiert über Fragen wie Dauer, Länder, die wir bereisen wollen, wie wir es angehen wollen, Auto kaufen oder mieten, Wohnung untervermieten oder nicht… und wir haben einige Kompromisse geschlossen. Unsere Jobs haben wir aber beide gekündigt. Die Option zu haben, vielleicht am Ende die Auszeit doch verlängern zu können, war uns wichtig. Wir haben so Freiheit in Form von Zeit gewonnen. Dies war für uns ein wertvolleres Gut als die Sicherheit nach 5 oder 6 Monaten wieder in die Arbeit zurückkehren zu können.

Wir sind im August 2018 aufgebrochen und im Januar 2019 nach Deutschland zurückgekehrt. Immer wieder denke ich, was für ein Glück wir hatten, die Reise so machen zu können. Hätten wir sie erst für letztes Jahr geplant, hätten wir unseren großen Traum aufgrund der Pandemie, nicht durchführen können. Das macht mich sehr dankbar, dass wir ihn verwirklichen konnten!

Unsere Zeit in Afrika, die ich in einem Reiseblog festgehalten habe, werden wir nie vergessen. Tom und ich zehren noch immer von den Erlebnissen und dieser sehr intensiven Zeit. Und die Lust auf Fernreisen war anschließend auch für eine Weile gestillt. Doch so langsam kommt sie wieder und ich hoffe, dass in diesem oder spätestens 2023 wieder eine längere Reise möglich ist.

Der Reiseblog zu unserer Auszeit ist mittlerweile 3 Jahre alt, ich habe ihn gestern noch einmal gelesen und freue mich, alles niedergeschrieben zu haben, denn Tagebuch und Fotos erinnern mich an diese aufregende und tolle Erfahrung.

Vielleicht ist unser Blog auch für andere interessant, die ins südliche Afrika reisen wollen.

Ab jetzt werde ich nach und nach auch andere Reiseziele auf dieser Seite ergänzen und die Website nutzen, um meine Lieblingsfotos, die ich von Urlauben mitgebracht habe, hier zu veröffentlichen und kurz zu beschreiben, wo sie entstanden sind.

Ihr seid herzlich eingeladen, die Beiträge mitzuverfolgen!

Montag, 06.08.2018 – wird sind bereit für Afrika!

Alles ist gepackt und wir kommen mit unseren 58,9 kg gerade so hin. 2 x 30 kg dürfen wir bei Qatar Airways in der Economy mitnehmen. Die lieben Abschiedsgeschenke von Freunden und Familie wollten wir unbedingt mitnehmen. Dafür sind noch ein paar Kleider da geblieben. Diese kann man schließlich ersetzen und erfahrungsgemäß zieht man sowieso fast immer das Gleiche an:-)

Bei so einer langen Reise darf auch Stoffesel Olivia nicht fehlen. Ich konnte dem Blick einfach nicht widerstehen…

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Was wir in Südafrika erlebt haben, erfahrt ihr im 1. Teil unseres Auszeit-Tagebuchs

6 Comments on “Wir sind dann mal weg…

  1. Hallo U2, danke für die tolle Abschiedsparty und eure Mail heute. Wir bewundern euren Mut und sind gespannt was euch alles erwartet. Uli und ich werden sicher regelmäßig schauen wie es euch geht und was ihr schreibt. Wir freuen uns schon jetzt auf unser Wiedersehen und wünschen euch noch einmal eine tolle Abenteuerzeit. Habt erst einmal morgen einen guten Flug und kommt gut an.
    Heiße Grüße aus Esslingen ;-))

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  2. Huhu liebe Bushies. Da wir nicht genau wissen, ob unsere WhatsApps euch auf der afrikanischen Nummer erreichen, schreiben wir gleich hier nochmal. Wir sind von euren Bildern und Erlebnisberichten extrem begeistert. .. Man könnte auch sagen unsere neue Lieblings-Serie. Können die nächste Folge kaum erwarten. Wird der Busch brennen, wird everything 100 % okay sein, halten die Reifen durch, oder dreht der Mr Thomas durch ?…. Viele spannende Fragen, auf deren Antworten wir sehnsüchtig warten. Bis dahin eine tolle wespenfreie Zeit. Küsse aus Karo. Die Hähne….

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  3. ICH bin der größte Fan dieser Fortsetzungs-Abenteuer-Doku – fast LIFE dabei 😊
    Liebe Grüße
    Mama

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  4. 😂😂😂 na klar, dass kann ja gar nicht anders sein. Uli und ich verfolgen sehr gespannt euer Abenteuer. Aber mit Mamma können wir natürlich nicht mithalten 🤓.
    Elke & Uli

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  5. Hallo Tom, das mit der Kuh als Mitgift gestaltet sich sehr problematisch – ausser Weinbergen und hochwassergefährdeten Auen am Main, gibts hier keine Wiesen – der Fußballverein von Randersacker hat es auch abgelehnt, eine Kuh für das Rasenmähen einzustellen. Ich hab beschlossen, auf die Mitgift zu verzichten, wenn du weiterhin gut auf meine Tochter aufpasst und sie liebevoll behandelst.
    Und …..Oktoberkäfer gibts hier bei uns auch, denn wir haben „never ending summer“
    LG Mama

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  6. 😙Endlich Fortsetzung – wieder herrlich zu lesen, zu schmunzeln und sich zu wundern, zu staunen; und mit dem Lesen verbreitet sich der AfrikaVirus wieder in mir……😍😍😍.
    Aber das mit dem Geschenk zu meinem „runden“ Geburtstag ist ja unfair. ☹ Das Päckchen ist mittlerweilen bei mir und es ist so leicht, dass es schwer zu erraten ist, was da drin ist🤔
    Straußenfedern? Perlhuhnfedern? oder ein kleiner Blutdiamant aus Südafrika😂😂
    Na ja, ich muss halt noch einen guten Monat meine Neugier zügeln.
    Gespannt bin ich auch, welchen Weg ihr nach eurer Auszeit-Reise beschreitet. 🤔🤔🤔
    Liebe Grüße meine Bushlovers

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